Kasimir Malewitsch

Kasimir Sewerinowitsch Malewitsch (* 23. Februar 1878 in Kiew, † 15. Mai 1935 in Leningrad) machte 1895-1896 eine Ausbildung an der Kiewer Zeichenschule bei Nikolaj Murasko. 1896 zog die Familie nach Kursk um; dies blieb bis 1904 sein Wohnsitz. Vom Herbst 1904 an lebte Malewitsch in Moskau und studierte 1906- 1910 im Atelier Fjodor Rerbergs. In seiner Autobiographie erwähnt er, dass er von 1898 an Arbeiten ausstellte, doch nachgewiesen sind die ersten Ausstellungen seiner Arbeiten im Rahmen der Ausstellungen der Moskauer Künstlergesellschaft erst 1907-1909. 1910 stimmte Larionow dafür, dass er an der Ausstellung "Karo Bube" teilnehmen solle, und von da an sah man seine Werke bei vielen Ausstellungen der Avantgarde: 1911 erster "Salon" in Moskau; 1911- 1914 Ausstellungen des "Bundes der Jugend"; 1912 "Eselsschwanz" in Moskau; 1913 "Die Zielscheibe" in Moskau. 1913 entwarf Malewitsch die Bühnenausstattung für die Oper "Sieg über die Sonne" von Alexej Krutschonych und Michail Matjuschin. Man charakterisierte seine Werke 1912-1913 als "Kubofuturismus" und 1912-1914 als "Surrealismus". 1915-1916 nahm er an bedeutenden Ausstellungen der Avantgarde teil: 1915 Erste Futuristische Ausstellung: "Tramwaj W" in St. Petersburg; 1915-1916 Letzte Futuristische Ausstellung "0.10" in St. Petersburg; 1916 "Magasin" in Moskau; gleichzeitig veröffentlichte er den ersten seiner wichtigsten theoretischen Aufsätze "Vom Kubismus und Futurismus zum Suprematismus: Der neue chromatische Realismus". 1916-1917 gründete er die Künstlergruppe "Supremus" in Moskau und gab mit Popowa, Udalzowa, Rosanowa, Kljun, Pestel und anderen die Zeitschrift der Gruppe heraus. Er wurde Leiter die künstlerische Sektion des Moskauer Rats der Soldatendeputierten. 1918 arbeitete er an der Zeitung "Anarchie" mit, die eine Reihe polemischer Artikel veröffentlichte; zur selben Zeit wurde er in mehreren Abteilungen des Sektors für Bildende Kunst des Volkskommissariats für Bildungswesen (ISO NARKOMPROS) aktiv. Er entwarf die Bühnenbilder und Kostüme für die Aufführung von Wladimir Majakowskis Werk "Mysterium buffo" in Petrograd. Vom Herbst 1918 an war er als Professor an den Freien Künstlerisch-Technischen Werkstätten (SVOMAS) in Moskau und Petrograd tätig. Von November 1919 bis 17. August 1922 lebte Malewitsch in Witebsk, wo er an der Kunstschule lehrte und nach konzeptuellen Auseinandersetzungen mit Chagall dessen Posten als Leiter übernahm. 1919 verfasste er das Buch "Über neue Kunstsysteme". In Witebsk gründete er die Gruppe UNOVIS (Bejaher der neuen Kunst), zu der die Dozenten El Lissitsky und Vera Jermolajewa und die Schüler Tschaschnik, Suetin und Judin stießen. Auch in Orenburg, Smolensk und Moskau wurden Zweigstellen der Gruppe organisiert und unter Mitwirkung von Malewitsch Ausstellungen realisiert. 1919-1920 wurden im Rahmen der Sechzehnten Staatsausstellung in Moskau 153 Werke von Malewitsch in einer Einzelausstellung gezeigt: "K. S. Malewitsch. Der Weg vom Impressionismus zum Suprematismus". Als die Gruppe UNOVIS wegen Spannungen mit den Behörden Witebsk verlassen musste, ging Malewitsch mit seinen Schülern, zu denen Tschaschnik und Suetin zählten, 1922 nach Petrograd. Hier gliederte er sich in eine Nebenstelle des Instituts für Künstlerische Kultur (INChUK) ein, die von Tatlin gegründet war. Er wurde Leiter der Formalistisch-Technischen Abteilung, führte theoretische Studien durch und arbeitete an Architekturmodellen. 1927 reiste er über Warschau, wo man für ihn eine Einzelausstellung organisiert hatte, nach Berlin, wo seine Arbeiten in einem gesonderten Raum der "Ersten russischen Kunstausstellung" gezeigt wurden. 1929 wurde in der Moskauer Tretjakow-Galerie eine Retrospektive seines Werks gezeigt, die 1930 auch nach Kiew ging. Gegen Ende der zwanziger Jahre und während der dreißiger Jahre wird sein Malstil metasuprematistisch und realistisch.

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