"Sterne am Morgenhimmel"  ("Zvezdy na utrennem nebe")
dramatische Geschichte in zwei Akten von Alexander Galin
Theaterstudio "Katjuscha & Co"
Regie: Ekaterina und Victor Choulman
Bühnenbild: Lydia Günter

" 74 Jahre existierte die riesige UdSSR, deren Bewohner lediglich Mittel im Kampf um den weltweiten Aufbau des Kommunismus waren. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Als 1987 im Zuge der Perestrojka die erste "TV-Brücke UdSSR-USA" geschaltet wurde, passierte bei der Lifeübertragung aus dem Moskauer Studio ein bemerkenswerter Eklat: eine russische Frau sagte stolz, laut und deutlich der ganzen Welt: "Sex gibt es bei uns nicht!" Im realen Sozialismus sollte eben alles einzigartig und beispielhaft sein: Arbeitslose, Bettler, Prostituierte und dergleichen hatte es nicht zugeben.

Die Olympischen Spiele 1980 in Moskau waren eine einmalige Gelegenheit, der ganzen Welt die moralische Überlegenheit der sowjetische Lebensweise zu zeigen. Alle fragwürdigen Personen, die nicht in das Bild der "sauberen" sozialistischen Gesellschaft passten, besonders die Prostituierten, wurden für die Zeit der Spiele aus der Hauptstadt verbannt und in provisorische Unterkünfte verbracht. Das ist der historische Kontext von Galins Stück, dessen Handlung in einer solchen Isolierbaracke in der Nähe von Moskau stattfindet. "Sterne am Morgenhimmel" spricht, schreit, weint und lacht über ewige Werte und die ewige Frage: Was ist normal? Was heißt "anständig sein"? Was bedeuten: Liebe, Familie, Mutter, unbefleckte Empfängnis? Und die Suchenden sind Prostituierte, ein verliebter Polizist, ein verrückter Physiker und andere merkwürdige Leute... "

* Alexander Galin *1947 gehört zu den meistgespielten zeitgenössischen Dramatikern der Sowjetunion bzw. Russlands.

Premiere/Theater - Fr., 11. Juni, 20 Uhr auf russisch
Theater - Sa., 12. Juni, 20 Uhr auf deutsch
Jugendkulturzentrum "Pumpe"
Lützowstr. 42
U-2 Nollendorfplatz, U-1 Kurfürstenstrasse
Bus 100, 200, 341
Eintritt: 8 Eur., erm. 5 Eur.


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